Das Einzugsgebiet der Elbe ist seit Jahrhunderten von vielfältigen Bergbauaktivitäten geprägt. Diese umfassen den bis ins Mittelalter zurückreichenden Erz- und Schiefer- sowie überlagernd auch den Steinkohle-Altbergbau, den Ende der 1990er Jahre stillgelegten Uranbergbau sowie den großräumigen, teils stillgelegten, teils noch aktiven Braunkohle- und Kalisalzbergbau. Nachteilige Auswirkungen der Bergbauaktivitäten gibt es insbesondere auf den Wasserhaushalt und die Qualität der Oberflächengewässer und des Grundwassers. Daher wurde in der FGG Elbe die „Verminderung regionaler Bergbaufolgen“ als eine der wichtigen Wasserbewirtschaftungsfragen sowohl für den ersten als auch den zweiten Bewirtschaftungszyklus identifiziert.

Der Elbe-Rat hat in seiner 26. Sitzung im April 2016 beschlossen, einen Erfahrungsaustausch der Länder zum Umgang mit den Gewässerbelastungen infolge der Bergbauaktivitäten durchzuführen, da die Abstimmung der für den dritten Bewirtschaftungszyklus ab 2021 anzuwendenden Handlungsoptionen sowie die Inanspruchnahme von Ausnahmetatbeständen für die betroffenen Wasserkörper eine der FGG-Schwerpunktaufgaben bleibt.

Am 05. und 06. Juni 2018 fand dieser Erfahrungsaustausch als behördeninternes Expertengespräch im Roncalli-Haus in Magdeburg statt. Es trafen sich insgesamt 30 Vertreter von Wasser- und Bergbehörden, insbesondere aus den vom Bergbau direkt betroffenen Ländern Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, sowie aus Berlin, Hamburg und FGG-übergreifend aus Nordrhein-Westfalen. Inhaltlich war das Expertengespräch darauf ausgerichtet, den bisherigen Dialog im Hinblick auf den bis Ende 2021 zu aktualisierenden Bewirtschaftungsplan fortzuführen und zu vertiefen. Es wurden Beispiele für den Umgang mit Bergbaufolgen in einzelnen Länder vorgestellt, intensiv die Ableitung und Begründung von Fristverlängerungen und weniger strengen Bewirtschaftungszielen diskutiert und die dabei notwendige integrative Betrachtung von Grund- und Oberflächenwasserkörpern thematisiert.

Als Fazit des Expertengesprächs haben die Teilnehmer Thesen aufgestellt, die Sie hier finden.